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22.03.2007 Kirchen im Landkreis1,4 Millionen Euro wären nötigVON MONIKA STREHLOW DENKMALSCHUTZ Potsdam bewilligt über den Staatskirchenvertrag 20 000 Euro für pommersche Kirchen – der Landkreis Uckermark allein für Bagemühl. UCKERMARK. Mit den Denkmalplaketten des Landkreises Uckermark kann nun auch Pfarrer Matthias Tuve die Kirchen in seinem Sprengel schmücken. Zehn Stück hatte der erste Beigeordnete des Landrates, Reinhold Klaus (CDU), für die Kirchen in Brüssow, Trampe, Battin, Bagemühl, Woddow, Wollschow, Menkin, Grünberg und Grimme mitgebracht. Da Kirchenschiff und -turm in Grimme getrennt stehen, gab es dafür zwei Plaketten. Mit dabei hatte der Vize-Landrat einen Zuwendungsbescheid von 20 000 Euro für die Dachsanierung des neogotischen Sakralbaus in Bagemühl – die Höchstsumme, die nach der Denkmalschutz-Richtlinie des Landkreises zur Verfügung gestellt werden kann. Und genauso viel, wie das Land Brandenburg über den Staatskirchenvertrag Bauten der vorpommerschen Kirche zugesteht. Diese Tatsache und der persönliche Besuch von Klaus zeigen, welchen Stellenwert der Kreis dem Denkmalschutz beimisst. Solches Bekenntnis, das im Land Brandenburg nicht alltäglich ist, bringt eine Flut von Förderbitten mit sich. Ähnlich wie im Vorjahr müssten in diesem Jahr rund 1,4 Millionen Euro aufgewendet werden, um alle 114 Anträge (2006: 104) komplett unterstützen zu können. Vorerst sind 270 000 Euro für 46 Antragsteller im Rahmen der Richtlinie für dieses Jahr bewilligt – mit der Option, bei freiwerden den Investitionen den Denkmalfonds bis auf 400 000 Euro aufzustocken. Nach dem aktuellen Stand erhalten 24 Privateigentümer, 64 hatten sich gemeldet, eine Zuwendung von insgesamt 97 000 Euro aus dem Kreishaushalt. Davon profitieren zum Beispiel in Poratz, Biesenbrow, Lindenhagen und Densow historische Wohnhäuser. In Vierraden ist es eine ehemalige Bäckerei, in Battin das einstige Müllerhaus. Von den 14 Anträgen aus Kommunen werden fünf mit insgesamt 29 500 Euro berücksichtigt – für den Stolper Turm, den Görlsdorfer Lennépark, die Friedhofskapelle Annenwalde, das Kriegerdenkmal Boitzenburg und ein Wohnhaus in Fürstenwerder. Kirchgemeinden dürfen sich bei 17 von 36 Projekten über eine „Finanzspritze“ von rund 143 500 Euro aus dem Kreis freuen. So fließen in den 8. Bauabschnitt der Boitzenburger Kirche zur Dachsanierung 18 000 Euro, nach Fergitz, Kuhz, Röddelin und Mürow gehen jeweils 15 000 Euro und Golm erhält 20 000 Euro. Meist liegt der Förderbedarf weitaus höher, als mit Mitteln des Denkmalfonds gedeckt werden kann. Andererseits sind es oft auch die entscheidenden Cent für den Start eines Sanierungsprojektes. „Bei den Sakralbauten gibt es einen Riesenbedarf“, erklärt Sachgebietsleiter Axel Kempert. „Wir versuchen zu helfen, damit auch vernünftige Bauabschnitte gebildet werden können.“ So wie in Bagemühl. Vor 130 Jahren erbaut, weist die Holzkonstruktion des Dachstuhls derart gravierende Schäden auf, dass die Kirche vor Jahren schon gesperrt werden musste. Die Zuwendung durch den Landkreis deckt etwa ein Drittel der veranschlagten Sanierungskosten. Quelle: Prenzlauer Zeitung Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Nordkurier. |