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BRÜSSOWER MINIATUREN
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Chronologischer Abriss: Konflikt um die Altlutheraner in Preußen
Von Peter Huth - Mai 2009
24.12.1834 |
Die am Vortag in Hönigern angerückten Soldaten (400 Mann Infanterie und 300 Mann Kavallerie) umzingeln um 5 Uhr früh, die etwa 200 ihre Kirche vor plötzlicher Wegnahme schützenden Lutheraner. Der Befehlshaber fordert die wachenden Lutheraner dreimal auf, den Zugang zur Kirche frei- und die Schlüssel herauszugeben. Da niemand dieser Aufforderung folge leistet, lässt der Befehlshaber die Gewehre laden, die 200 Lutheraner mit Gewehrkolben und flacher Klinge verdrängen und das Tor mit Gewalt öffnen.Zahlreiche Menschen wurden mit Zuchthaus, Gefängnis und Festung bestraft aber recht zügig, da ihr Widerstand friedlich geblieben war, auf Antrag des Justizministeriums begnadigt. |
1835 |
Im Frühjahr fand die erste Generalsynode der separierten Lutheraner in Breslau statt. Es wurde beschlossen, den Kampf um die lutherische Kirch fortzuführen, an lutherischer Predigt, Sakrament und Amtshandlung festzuhalten. Auch wenn man dabei alles Äußere wie Kirchen, Haus und Hof, Geld und Gut verlieren würde Die Geistlichen wurden Reiseprediger, die verkleidet ihre verstreut liegenden Gemeinden aufsuchten. Die Gottesdienste finden in Häusern, Scheunen und Wäldern statt. Der Staat geht die folgenden Jahre mit aller Härte gegen die Altlutheraner vor. Auf die Festnahme der Pastoren wird ein Preis von 50 Taler ausgesetzt. Wo immer man Versammlungen feststellt, werden alle Teilnehmer mit immer höher werdenden Polizeistrafen belegt. Wer nicht zahlen kann, der wird gepfändet. |
1840 |
Am 14. Mai stirbt Minister Altenstein. Am 7. Juni stirbt König Friedrich Wilhelm III. |
 
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